Instagram und Facebook haben Hinweise gegeben, was ich im Sommerurlaub so gemacht habe. Eine Sache war Radfahren. Mein lila Stadtfahrrad, eine uralte Freundin, die Campingsachen und ich waren gemeinsam unterwegs. Es war ein kleines Abenteuer, einmal von Wien nach Budapest am Donauradweg dem Euro Velo 6.
Die Idee dafür kam nicht von mir, sondern von meiner Freundin. Ich habe okay gesagt, denn warum nicht mal was anderes machen. Im Nachhinein gesehen war es etwas wenig Zeit, die wir eingeplant haben für diese Strecke. Außer Radfahren haben wir nichts getan. Radfahren auf meinem lila Stadtfahrrad den ganzen Tag und das 4 Tage lang, damit wir rechtzeitig den Flixbus von Budapest nach Wien erreichen. Beim Schreiben muss ich jetzt echt Schmunzeln, es war wirklich eine etwas verrückte Idee das in 4 Tagen schaffen zu wollen!
Einige Tage bevor unser kleines Abenteuer startete, habe ich wieder einmal, wie so oft in letzter Zeit, einen Artikel zu Ausgleichssport für Reitsportler gelesen. Generell habe ich derzeit das Gefühl, dass nur mehr über zusätzlichen Sport (Ausgleichssport) für Reitsportler geschrieben wird. Es ist eine gute Sache, diese Sache mit dem Ausgleichssport, aber es gibt ein ABER. Wenn ich derartige Artikel mit ambitionierten Trainingsplänen lese, frage ich mich schon auch immer, wann Reitsportler das auch noch machen sollen. Natürlich wäre es toll, aber irgendwie hat der Tag noch immer nur 24 Stunden und die Woche 7 Tage. Und regelmäßiger Schlaf ist ja angeblich auch gesund. Wie viel Fitness braucht es im Reitsport? Meine Erfahrung sagt, soviel dass ich mit meinem Partner Pferd gut klar komme. Für den einen mag das bedeuten sich selber Kondition anzureiten, für den anderen mehr auf die eigene Beweglichkeit zu achten. Das kann ganz unterschiedlich sein, eben individuell. Und warum nicht den Reitsport an sich dafür nutzen körperlich fit zu werden. Mit entsprechenden Übungsreihen, kleinen Kniffs zwischendurch und in den Reitalltag integrierte Aufgaben zur Körperwahrnehmung gelingt das auch. Das ganze kann dann richtig leiwand sein, weil man sich beim Reiten besser spürt.
Doch zurück zu meiner kleinen Radtour. Während ich so mit meiner Freundin durch die Slowakei und Ungarn radelte kam mir irgendwann dieses Thema mit dem Ausgleichssport in den Sinn. In dieser Monotonie des Radfahrens wird der Geist anscheinend kreativ. Es drängte sich mir folgende Frage auf: Zählt das, was ich hier mache, jetzt als Ausgleichssport? Die Beine, der Hintern, die Handgelenke und vom Campen der Rücken tun mir weh. Ist das Ausgleichssport? Nach einigen Kilometern kam ich zu folgender Antwort: nein, ich glaube nicht! Die Crux an der Sache liegt in der Intensität. Ein sportliches Abenteuer wie dieses fällt da raus. Trotzdem hat es eine Menge Spaß gemacht, mal was anderes zu tun. Und haben den Flixbus von Budapest nach Wien haben wir rechtzeitig erreicht. :)